Jugendzimmer – cool und individuell

Die Kuscheltiere weichen für Sandsack, Schminkecke & Co.

Wenn die Kinder zu Teenagern werden, ist es höchste Zeit, ihr Fantasie-Paradies umzugestalten. Egal, ob Junge oder Mädchen, das Zimmer muss Platz zum Lernen und Chillen bieten sowie als cooler Treffpunkt für Freunde dienen. Bunte Tapeten, Modelleisenbahn und Schaukelpferd sind out – coole Poster von den angesagtesten Teenie-Stars, eine Loungeecke mit Fernseher und Musikanlage sowie viel Stauraum für Bücher, Tablet und persönliche Schätze müssen her, denn die Freunde kommen nicht mehr zum Spielen, sondern zum Quatschen, Musik hören oder Surfen in der digitalen Welt. Die Privatsphäre gewinnt immer mehr an Bedeutung – und diese sollten Eltern ihren Kindern gewähren. Wir geben Ihnen einige Einrichtungstipps, wie Sie im Handumdrehen aus einem kuscheligen Kinderzimmer ein angesagtes Jungendzimmer machen.

Ein Jugendzimmer sollte modern, cool und individuell zugleich sein (Foto: La-Melle)

Wenn die Kinder klein sind, geht es im Zimmer oftmals durch das Spielzeug bunt zu.Je älter sie werden, desto mehr entwickelt sich ihr Farbempfinden und damit auch die Vorstellung, in welcher Farbenwelt sie leben möchten. Weiß eingerichtete Zimmer sind nichts für Jugendliche. Heute mögen sie Blau, morgen Rot und übermorgen Grün – die Lieblingsfarbe wechseln sie häufig so schnell wie ihre Wäsche. Daher empfehlen wir Ihnen, nicht jedes Mal gleich zu Farbeimer und Pinsel zu greifen, sondern die Wände Weiß zu gestalten und mit Bildern, Kissen, Teppichen & anderen Accessoires die neue Lieblingsfarbe aufzugreifen. Schneller können Sie den Look nicht verändern und den Wünschen Ihrer Kinder nachkommen.

Die Lieblingsfarbe der Kinder wechselt schnell - greifen Sie nicht immer gleich zum Farbeimer (Foto: Halbe)

Jugendliche wollen modern leben und hängen nicht an alten Sachen. Sie möchten lieber heute als morgen erwachsen wirken. Klar, dass da flott einige Dinge aus dem Zimmer fliegen oder auf dem Flohmarkt verkauft werden, um eine Spielekonsole, Fernseher oder PC einziehen zu lassen. Damit ihr Sprössling seinen Lieblingsteddy später nicht vermisst, sollten Sie als Eltern in die Trickkiste greifen und ihn für einige Jahre in einer Ihrer Kisten oder Schubladen verschwinden lassen.

Vorteilhaft ist grundsätzlich eine flexible Einrichtung, d. h. Möbel, die mitwachsen bzw. mit Weitsicht gekauft werden, wie beispielsweise ein Schlafsofa oder ein Schreibtisch mit einer großen Ablagefläche und viel Stauraum. Die Möbel sollten grundsätzlich hochwertig verarbeitet sein, denn unsere Kinder gehen nicht zimperlich mit ihren persönlichen Sachen um. Helle Vollholzmöbel passen immer und fügen sich perfekt in der gerade angesagten Farbwelt ein. Verleihen Sie beispielsweise einem alten Bett durch einen frischen Anstrich ein neues Flair und inszenieren Sie es mit einem coolen Bettbezug als Hauptdarsteller. Wenn darüber sogar noch der Name Ihres Kindes prangt oder das gerade angesagte Idol lächelt, steht ein für alle Mal fest, wer hier wohnt.   

Einfach den Teppich und die Kissen in der Loungeecke austauschen - schon bekommt das Jugendzimmer einen neuen Touch.

Teilen Sie den Raum in verschiedene Zonen zum Lernen, Schlafen und Chillen ein. Das Zimmer wirkt ordentlicher und einladender, wenn die verschiedenen Wohnbereiche voneinander optisch getrennt sind - das gelingt perfekt durch Standregale, Sideboards und Teppiche. Auch unterschiedliche Wandfarben und deckenhohe Bilder, wie beispielsweise eine Fototapete, eigenen sich super dafür. Putzige Tierbilder sind Schnee von gestern – coole Motive vom Skaten, Biken oder Reiten sind angesagt. Lassen Sie Ihre Kinder die Bilder aussuchen – wir können uns da nur die Finger verbrennen.

Große Pflanzen mögen Jugendliche oftmals nicht als Raumtrenner – stellen Sie daher nicht eigenständig einen Benjamini oder eine Yucca-Palme ins Zimmer, wenn Sie möchten, dass der Hausfrieden bewahrt wird. Damit die neuesten Sneaker, die Sporttasche oder auch die Inliner nicht im Zimmer herumfliegen, achten Sie auf genügend Schränke, hinter dessen Türen die Sachen auch „gekeilt“ werden können – denn mit der Ordnung ist es so eine Sache.

Auch individuell bedruckte Plissees können einem Jugendzimmer ein ganz besonderes Flair verleihen. (Foto: La-Melle)

Teenager haben gern ihre Freunde zu Besuch. Wenn es die Raumgröße hergibt, sollte eine Loungeecke mit einem kleinen Tisch nicht fehlen. Aber auch das Bett kann mit wenigen Tricks in ein gemütliches Sofa verwandelt werden. Verstauen Sie einfach das Federbett in einem Bettkasten und statten das an der Wand stehende Bett mit reichlich Kissen und einer Kuscheldecke aus. Seitlich neben dem Bett einen Sessel oder Sitzhocker stellen und dazu eine stylische Leiter mit Lichterkette dekorieren - schon ist eine gemütliche Loungeecke geschaffen. Vor dem Fenster ein Doppelrollo oder eine Schiebegardine hängen - so ist die Privatsphäre gegenüber Dritten gewährt und bei Bedarf kann sich ein schönes Lichtspiel im Raum verbreiten.

Eine pfiffige Idee von Joa Studholme und Charlotte Cosby, um einen Schreibtisch in Szene zu setzen. (Foto aus dem Buch "Mit Farbe wohnen")

Wenn Sie Ideen suchen, wie Sie mit Farbakzenten das Zimmer Ihres Kindes aufpeppen können, können wir Ihnen nur das Buch "Mit Farbe wohnen" empfehlen. Darin finden Sie beispielsweise auch diese Idee, den Schreibtisch Ihrer Kindes in Szene zu setzen - dafür wird es bestimmt von den "Kumpels" beneidet. Das umfangreiche Handbuch wurde von Joa Studholme und Charlotte Cosby geschrieben, die bei Farrow & Ball arbeiten und absolute Farb-Expertinnen sind. Das Buch ist im Callwey Verlag für 49,95 Euro erhältlich.